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Naturgarten anlegen: so wird`s gemacht

Stefan
Stefan
01. Juli 2024
Lesezeit: 7 Minuten
NATUVA

Der Begriff Naturgarten ist in den letzten Jahren mehr und mehr im kommen und das absolute Gegenstück zu den modernen "Steingärten". Doch was ist ein Naturgarten eigentlich?

Definition Naturgarten

Ein Naturgarten ist ein Garten, der so gestaltet und gepflegt wird, dass er möglichst naturnah ist und die ökologische Vielfalt fördert. Das Ziel eines Naturgartens ist es, ein harmonisches Zusammenspiel zwischen Pflanzen, Tieren und dem Boden zu ermöglichen, wie es in der freien Natur vorkommt. Dies beinhaltet oft die Verwendung heimischer Pflanzenarten, die Anziehung und Unterstützung von Wildtieren wie Insekten, Vögeln und Kleinsäugern. Natürlich wird bei einem Naturgarten auch auf chemischen Dünger und Pestizide verzichtet.

Ein Naturgarten zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

Biodiversität: Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten durch die Schaffung verschiedener Lebensräume wie Teiche, Blumenwiesen, Hecken und Totholzbereiche.

Nachhaltigkeit: Verwendung von natürlichen Materialien und Methoden, um den Garten zu pflegen, z.B. Kompostierung und Mulchen.

Heimische Pflanzen: Bevorzugung einheimischer Pflanzenarten, die besser an die lokalen klimatischen Bedingungen angepasst sind und wichtige Lebensräume für die einheimische Fauna bieten.

Verzicht auf Chemikalien: Keine Nutzung von synthetischen Pestiziden, Herbiziden oder Düngemitteln, um das ökologische Gleichgewicht nicht zu stören.

Wassermanagement: Natürliche Methoden zur Wasserspeicherung und -nutzung, z.B. Regentonnen, Sickergruben und Teiche, um den Wasserverbrauch zu minimieren und die natürliche Wasserzirkulation zu unterstützen.

Ein Naturgarten ist somit nicht nur ein Ort der Erholung und des ästhetischen Genusses, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Biodiversität und zum Schutz der Umwelt.

Das ist mein Warum für einen Naturgarten

Meine Eltern haben damals nach dem Hausbau einen Garten angelegt, als ich mit meiner Familie in das Haus gezogen bin, haben wir uns um den Garten gekümmert. Was mich dabei immer gestört hat: Ich muss in den Garten und Gartenarbeit machen. Ich kann es nicht frei entscheiden, sondern muss immer dann in den Garten, wenn das Unkraut zu viel oder der Rasen zu hoch ist. 


Das war nie meine Welt, doch erst durch die Naturfotografie habe ich eine ganz neue Sicht auf den Garten bekommen. Denn auch wenn es natürlich in jedem "Ziergarten" auch ein paar Vögel und Insekten gibt, ist das nicht vergleichbar mit der Diversität in einem Naturgarten. Für mich stand fest, mein Garten soll ein Naturgarten werden. Und die Kinder sollen natürlich nicht zu kurz kommen.

Naturgarten anlegen

Wie kann ich nun einen Naturgarten anlegen? Im Grunde ist es ganz einfach. Die erste Möglichkeit ist, den Garten einfach mal machen zu lassen. Wie Sie sicher schon gesehen haben, ist das auch unser Motto. #lasswachsen

Bei dieser Variante lassen Sie einfach wachsen, was wachsen möchte. Denn das, was viele Unkraut nennen, sind heimische Pflanzen, die wichtige Funktionen haben. Darunter Brennesseln, Disteln, Löwenzahn. Sie sind wichtig für Schmetterlinge, Raupen, Wildbienen und viele Tiere mehr.

Wenn Sie diesen Weg gehen, dauert es etwas, aber die Natur macht das schon und holt sich zurück, was ihr gehört. Egal was für ein Boden. Solange es kein geschlossener Stein- oder Betonbelag ist, kommt die Natur von ganz alleine und breitet sich aus. Dann liegt es an Ihnen, wie weit Sie die Ausbreitung zulassen möchten.

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Ein Naturgarten ist eine Oase für viele Insekten, Amphibien, Reptilien und Vögel

Sie möchten nichts dem Zufall überlassen? Dann planen Sie Ihren Naturgarten, so sollten Sie dabei vorgehen:

Planung und Gestaltung

  • Bestandsaufnahme: Analysieren Sie die vorhandenen Bedingungen wie Bodenart, Sonneneinstrahlung, Feuchtigkeit und bestehende Vegetation.
  • Skizze erstellen: Zeichnen Sie einen Plan Ihres Gartens und markieren Sie verschiedene Bereiche wie Blumenbeete, Teiche, Wiesen und Hecken.
  • Lebensräume schaffen: Planen Sie verschiedene Lebensräume wie Steinhaufen, Totholzecken, Trockenmauern und Teiche, um unterschiedliche Tierarten anzuziehen.

 

Naturgarten

Eine Blumenwiese darf in einem Naturgarten nicht fehlen

Pflanzenauswahl

  • Heimische Pflanzen: Wählen Sie einheimische Pflanzenarten, die an die lokalen Bedingungen angepasst sind und die heimische Tierwelt unterstützen.
  • Vielfalt fördern: Pflanzen Sie eine Mischung aus Bäumen, Sträuchern, Stauden, Kräutern und Wildblumen, um die Biodiversität zu erhöhen.
  • Blühzeiten berücksichtigen: Achten Sie darauf, dass zu jeder Jahreszeit Pflanzen blühen, um Insekten und Vögeln kontinuierlich Nahrung zu bieten.

 

Boden und Düngung

  • Boden verbessern: Verbessern Sie den Boden durch Kompostierung und Mulchen. Vermeiden Sie chemische Dünger.
  • Kompost nutzen: Nutzen Sie Kompost als natürlichen Dünger, um den Boden fruchtbar zu halten.

 

Wassermanagement

  • Regenwasser nutzen: Installieren Sie Regentonnen, um Regenwasser zu sammeln und für die Bewässerung zu nutzen.
  • Teiche und Sickergruben: Legen Sie Teiche an und sorgen Sie für eine gute Versickerung, um das natürliche Wassersystem zu unterstützen.

 

Pflege und Erhaltung

  • Natürliche Methoden: Verwenden Sie natürliche Methoden zur Schädlingsbekämpfung, wie das Anlocken von Nützlingen (z.B. Marienkäfer, Igel).
  • Selbstregulierung: Lassen Sie der Natur Raum zur Selbstregulierung und greifen Sie nur minimal ein.
  • Schnitt und Pflege: Schneiden Sie Pflanzen zurück, wenn nötig, aber lassen Sie Bereiche wild, um Lebensräume zu erhalten.

 

Förderung der Tierwelt

Es gibt verschiedene Spezies von Tierarten wie bei den Vögeln, die wir nicht mehr häufig in Gärten zu sehen bekommen. Hierzu haben wir eine Liste bereitgestellt: Seltene heimische Gartenvögel - Fördern Sie diese Arten mit Vielfalt.

  • Nistmöglichkeiten schaffen: Stellen Sie Nistkästen für Vögel, Fledermäuse und Insektenhotels auf.
  • Lebensräume erhalten: Lassen Sie Totholz, Laubhaufen und ungemähte Wiesenbereiche als Lebensräume für verschiedene Tiere.

 

Bildung und Gemeinschaft

  • Informieren und einbeziehen: Informieren Sie sich weiter über naturnahe Gartengestaltung und tauschen Sie sich mit anderen Naturgartenfreunden aus.
  • Gemeinschaftsprojekte: Beteiligen Sie sich an lokalen Gemeinschaftsprojekten oder Gartenvereinen, um Erfahrungen und Ressourcen zu teilen.

 

Geduld und Beobachtung

  • Zeit geben: Ein Naturgarten benötigt Zeit, um sich zu entwickeln. Haben Sie Geduld und beobachten Sie die natürlichen Veränderungen.
  • Lernen und Anpassen: Lernen Sie aus Ihren Beobachtungen und passen Sie Ihre Pflege- und Gestaltungsmaßnahmen entsprechend an.

 

Ein Naturgarten ist ein fortlaufendes Projekt, das sowohl ökologischen als auch ästhetischen Nutzen bringt. Mit Geduld und Sorgfalt können Sie einen lebendigen und nachhaltigen Raum schaffen, der sowohl für Sie als auch für die Natur von Vorteil ist. Genießen Sie Ihren Naturgarten und nehmen Sie sich Zeit zu Beobachten.

 




THEMEN: Entspannung Garten Pflanzen Tiere
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